Viele Ringe sind wichtiger als Siege und Platzierungen

Die kommende Saison in der Bezirksliga der Disziplinen Luftgewehr und Luftpistole steht ganz im Zeichen der für 2013 geplanten Reform der Ligenstruktur

Für die Schützenteams, die in der Disziplin Luftgewehr oder Luftpistole in der Bezirksliga an den Start gehen, geht es in der im Oktober beginnenden neuen Saison weniger darum, möglichst viele Wettkämpfe zu gewinnen und eine möglichst gute Platzierung zu erreichen, sondern im Grunde nur darum, möglichst viele Ringe zu erzielen. Was sich paradox anhört, steht in Zusammenhang mit der für 2013 geplanten Reform der Ligenstruktur auf Bezirksebene, bei der als Kriterium für die Einstufung der bisherigen Bezirksligisten in der Saison 2013/2014 allein der Ergebnisschnitt der Mannschaften aus der Saison 2012/2013 zugrunde gelegt wird. Im Rahmen der Reform wird das bislang zweistufige Ligasystem auf Bezirksebene um eine neue Klasse ergänzt. Statt der zwei Stufen Schwabenliga und Bezirksliga gibt es künftig bei den Luftgewehr- und den Luftpistolenschützen die drei Stufen Schwabenliga, Bezirksoberliga und Bezirksliga.

Die Zahl der Teams auf Bezirksebene wird aufgestockt

Mir der Einführung einer weiteren Klasse einher geht auch eine Aufstockung der Zahl der auf schwäbischer Ebene schießenden Teams. So werden bei den Luftgewehrschützen künftig 18 Mannschaften mehr als bisher auf Bezirksebene um Punkte kämpfen. Moderater fällt der Anstieg der Teams bei den Luftpistolenschützen aus, denn hier wächst die Zahl der Mannschaften nur von 60 auf 64, da in der neuen Struktur in der Schwabenliga Luftpistole und der Bezirksoberliga Luftpistole jeweils nur zwei Gruppen vorgesehen sind.

Die Schwabenligisten sind kaum von der Reform betroffen

Kaum betroffen von der Reform der Ligenstruktur sind die Schwabenligisten. Die ersten sechs Mannschaften der drei Gruppen der Schwabenliga Luftgewehr sowie die ersten fünf Mannschaften der Schwabenliga Luftpistole bleiben auch 2013 in der Schwabenliga, sofern sie nicht in die Bayernliga aufsteigen. Die restlichen Teams steigen nicht in die Bezirksliga ab, sondern starten ab 2013 in der neu geschaffenen Bezirksoberliga.

Auswirkungen hat die Reform der Ligenstruktur aber auf die besten Mannschaften der Gauoberligen, denn sie werden 2013/2014 wie die Bezirksligisten auf der Grundlage ihres Mannschaftsschnittes aus der Saison 2012/2013 in die neue Ligenstruktur eingegliedert. Deshalb entfällt im kommenden Frühjahr auch die Aufstiegsrunde zur Bezirksliga.

Nach dem Ende der Saison 2012/2013 wird nach Aussage von Bezirkssportleiter Hermann Müller (Ettringen) in beiden Disziplinen anhand des Saisonschnittes der einzelnen Mannschaften eine Rangliste erstellt, in der sich alle bisherigen Bezirksligisten sowie in beiden Disziplinen jeweils zwei Mannschaften aus den 20 schwäbischen Gauen (aus dem Gau Lech/Wertach die Meister der beiden Gruppen der Gauoberliga) wiederfinden.

Die jeweils besten Mannschaften dieser Rangliste bekommen die letzten freien Plätze in der Schwabenliga. Anschließend werden anhand der Rangliste zunächst die freien Plätze in der Bezirksoberliga vergeben, dann die Plätze in der Bezirksliga.

Hermann Müller bestätigt, dass es aufgrund des beschriebenen Systems durchaus passieren könnte, dass ein Spitzenteam aus der Gauoberliga sich direkt für die Schwabenliga qualifiziert: „Ja, das ist denkbar. Vorstellbar ist aber auch, dass ein in der Bezirksliga gut platziertes Team aufgrund seines schlechten Saisonschnittes in die Gauoberliga abrutscht.“

Müller erwartet in der Bezirksliga eine „äußerst spannende Saison“, da es für alle Mannschaften um sehr viel gehe. Es könne sich beispielsweise niemand erlauben, ab und zu nur mit der zweiten Garnitur oder gar nicht anzutreten: „Das hätte mit Blick auf die neue Saison fatale Folgen“, so Müller weiter.

Hauptsächlich Betroffen von der Reform sind aus dem Verbreitungsgebiet unserer Zeitung die Mannschaften, die in der kommenden Saison in der Bezirksliga schießen. Für sie bietet sich nicht nur die große Chance, in die Schwabenliga oder zumindest in die Bezirksoberliga aufzusteigen, sondern sie laufen auch Gefahr, unverhofft in die Gauoberliga abzurutschen, ohne in ihrer jeweiligen Gruppe von den Punkten her am Tabellenende zu stehen.

In der Bezirksliga Luftgewehr gehen aus dem Altlandkreis Schwabmünchen nur die aus der Schwabenliga abgestiegenen Auerhahnschützen Reinhartshausen und der Aufsteiger Hubertus Oberottmarshausen in der Gruppe 5 an den Start. Zu dieser Gruppe gehört mit den Buschelbergschützen Aretsried auch noch ein weiterer Aufsteiger aus dem Landkreis Augsburg.

In der Bezirksliga Luftpistole sind vier Mannschaften aus dem heimischen Gau Lech/Wertach vertreten: In der Gruppe 2 startet der SV Hubertus Langenneufnach, in der Gruppe 4 schießen der Schwabenliga-Absteiger SG 1880 Untermeitingen, Hubertus Langerringen und die Tell-Schützen Tronetshofen/Willmatshofen.

 

Schwabmünchner Allgemeine, 03.09.2012

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