Sportlich läuft fast alles nach Wunsch

Auch 2011 haben die Schützen aus dem im Verbreitungsgebiet unserer Zeitung ansässigen Gau Lech/Wertach mit ihren Leistungen nachdrücklich unter Beweis gestellt, dass der Süden des Landkreises Augsburg eine der sportlichen Hochburgen im Bezirk Schwaben ist. Dies ist keine Selbstverständlichkeit, denn von der Zahl der Mitglieder her gehört der Gau Lech/Wertach nicht zu den führenden Verbänden in Schwaben.

Sportlich lief im Jahr 2011 für die heimischen Schützenvereine fast alles nach Wunsch, obwohl sie ansonsten einige Sorgen plagen. Zum einen sind die Teilnehmerzahlen in vielen Wettbewerben rückläufig, zum anderen haben viele Vereine Probleme, genügend Nachwuchs zu gewinnen. Die Ursachen für die Probleme im Nachwuchsbereich sind vielschichtig. In manchen kleinen Dörfern gibt es ganz einfach weniger Kinder als früher. Dazu kommt, dass sich die Vereine immer schwerer tun, die Ämter der Sportleiter und Jugendleiter kompetent zu besetzen, denn wie in anderen Sportarten auch erklärt sich bei den Schützen kaum noch jemand bereit, ein Ehrenamt zu übernehmen.

Das sportliche Geschehen gliedert sich grob in drei Blöcke

Das sportliche Geschehen bei den Schützen, das sich über die Vereinsgrenzen hinaus erstreckt, lässt sich grob in die drei Blöcke Ligawettkämpfe, Meisterschaften und Pokalwettbewerbe aufgliedern.

Der nach wie vor wichtigste Bereich ist der mit den Ligawettkämpfen. Obwohl nur knapp 30 Vereine an den Ligawettkämpfen teilnehmen, gibt es rund 180 Mannschaften mit knapp 1000 Schützen, die um Punkte kämpfen. Immer noch eine mehr als beachtliche Zahl, doch deutlich weniger Mannschaften als die 220 Teams, die in der Saison 2006/2007 am Start waren.

Die Ligawettkämpfe erstrecken sich sowohl auf den Bereich Leistungssport als auch auf den Bereich Breitensport. Während in den höheren Ligen bereits Leistungssport betrieben wird, haben die Wettkämpfe in den unteren Klassen oder beispielsweise im Bereich der Alters- sowie Seniorenklasse eher Breitensportcharakter.

Die sportlichen Aushängeschilder des Gaues sind die Bundesligateams der Singoldschützen Großaitingen. Während die erste Luftpistolenmannschaft nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga schon froh ist, den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga so gut wie geschafft zu haben, sorgt die vom Untermeitinger Michael Herzinger betreute erste Luftgewehrmannschaft in der 2. Bundesliga für viel Furore. Mit der im Sommer als Verstärkung gekommenen Slowenin Ziva Dvorsak führen die Großaitinger das Klassement der zweithöchsten deutschen Klasse ungeschlagen an und können am kommenden Sonntag bereits die Meisterschaft unter Dach und Fach bringen. Bereits so gut wie sicher ist ihnen die Qualifikation für die Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga.

Wieder drittklassig sind die zweiten Mannschaften der Singoldschützen, die im Frühjahr den Wiederaufstieg aus der Schwabenliga in die Bayernliga geschafft haben.

Schwabegg und Reinhartshausen steigen in die Schwabenliga auf

Ebenfalls aufgestiegen sind im Frühjahr die Luftgewehrschützen von Auerhahn Reinhartshausen und der SG Schwabegg sowie die SG 1880 Untermeitingen (in die Bezirksliga Luftgewehr) und die Hubertus-Schützen Langerringen (in die Bezirksliga Luftpistole).

Im Bereich der Meisterschaften, bei denen der Gau Lech/Wertach bei den Gaumeisterschaften jedes Jahr mehrere Hundert Starter zählen kann, waren die heimischen Vereine auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene einmal sehr gut vertreten und vielfach auch sehr erfolgreich. Zwei der größten Erfolge errangen der Vorderladerschütze Josef Wegscheider aus Schwabmünchen, der mit der Steinschlosspistole zwei deutsche Meistertitel holte, sowie der für Singold Großaitingen startende Ralf Zanger, der mit dem Luftgewehr überraschend bayerischer Meister der Männer wurde.

Das sportliche Angebot der heimischen Schützen beschränkt sich nicht nur auf die Ligawettkämpfe und die Meisterschaften, sondern hat noch einiges mehr zu bieten. Sehr populär sind die Landkreismeisterschaften, bei denen 2011 in Langerringen, Untermeitingen und Klosterlechfeld über 400 Schützen an den Start gingen, sowie der Landkreispokal.

Die Endrunde des Landkreispokals, die schon seit Jahren auf der modernen Anlage der Singoldschützen Großaitingen als Finalturnier im K.-o.-System durchgeführt wird, ist einer der absoluten Höhepunkte im Schützenjahr und zieht stets viele Zuschauer an, obwohl die sportliche Dominanz der Singoldschützen Großaitingen inzwischen fast schon zu groß ist.

Abgerundet wird das sportliche Geschehen bei den Schützen im Süden des Landkreises Augsburg durch Breitensportwettbewerbe wie den Lech/Wertach-Damenpokal, den Lech/Wertach-Junior-Fördercup oder auch das „Gaudamenschießen“.